Komm schöner Mai

 In ein paar Tagen ist der Erste Mai!



Sehnsüchtig habe ich auf den Monat Mai gewartet, auf eine Art und Weise löst dieser Monat Mai für mich jedes Jahr ganz besondere Emotionen aus in mir.

Sind es die äußeren Reize, die wunderschöne Natur, die so saftigen grünen Wiesen, die duftenden Fliederbäume, die Blütenpracht und die fröhlichen Vogelstimmen? 

Oder sind es Erinnerungen aus meiner Kindheit? 

Damals war es so, dass wir Kinder im Monat Mai zum ersten Mal barfuß gehen durften und mehr Freiheiten hatten als in den Monaten zuvor und da war ja auch die Tradition im Ort den Maibaum setzen, dass eine große Veranstaltung war. 

Das, was wir erlebt haben, wird ein Teil unserer Lebenserfahrung!

Unsere Emotionen entstehen im limbischen System, einfach erklärt, dort ist die Schaltzentrale unserer Emotionen. 

Dort werden unserer Gefühle verarbeitet und gesteuert und oft ist es so, dass wir überwältigt sind von unseren Gefühlen und so kann es auch passieren, dass wir plötzlich in Tränen ausbrechen, oder lachen und dein Gegenüber fragt dich, was ist denn nun mit dir los?

Nicht zu vergessen, was passiert mit uns, wenn wir verliebt sind!


Armut:

Anfang der Woche hatte ich ein trauriges Erlebnis, ich hatte mein Auto hinter einen Supermarkt abgestellt, weil es dort einen schattigen Platz gibt zum Parken.

Auf diesem Platz befinden sich auch Mülltonnen, welche von dem hiesigen Supermarkt benutzt werden. 

Zu dem Zeitpunkt, wo ich noch im Auto saß und meine Brille wechselte, sah ich, dass ein Mann aus der Mülltonne Lebensmittel heraus holte.

Ganz bewusst blieb ich noch eine Weile im Auto sitzen und beobachtete den Mann, was er in seinem mitgebrachten Rucksack packte.

Diese Erkenntnis, dass ein Mensch Lebensmittel aus der Mülltonne holt, hat mich so traurig und betroffen gemacht, dass ich eine Weile nicht aus dem Auto aussteigen konnte.

Der Mann hat sich auf eine Bank gesetzt und hat ein Stück Gebäck gegessen, daneben seinen Rucksack und wirkte zufrieden.

Bevor ich in den Supermarkt hinein gegangen bin, habe ich den Mann gegrüßt und ihm gefragt, ob ich ihm irgendwie helfen kann, er meinte nein, nein ich habe alles, was ich brauche.

Ich habe ihm gefragt, ob er den Bescheid weiß, dass es im nächsten Ort einen Sozialmarkt gibt, wo er einkaufen kann, daraufhin sagte er: Ja ich weiß es, aber am Ende des Monats reicht mein Geld nicht mehr, für die Fahrkarte zum nächsten Ort.

Ich habe mich schon lange nicht so traurig und hilflos gefühlt wie nach dieser Begegnung


Österreich ist ein reiches Land:

Was passiert da in unserem Land, Österreich ist eigentlich unter den 20reichsten Staaten der Welt, habe ich nachgelesen und dann sind Menschen so stark armutsgefährdet, dass sie um zu Überleben, Lebensmittel aus der Mülltonne holen müssen? 

Jeder fünfte Mensch in Österreich ist armutsgefährdet, haben meine Recherchen ergeben.

ARMUT bedeutet von lebensnotwendigen Dingen nicht genug zu haben, zu wenig Geld um sich Nahrungsmittel zu kaufen oder ein Zuhause sich zu leisten.

Oft haben Menschen Vorurteile gegenüber armen Menschen, so kenne ich auch diese Aussagen, nur der faul ist, ist auch arm. Wer arbeiten geht, verdient auch ein Geld usw. 

Aber kennen wir den wahren Grund, warum ein Mensch in die Armut geraten ist?

In meiner Geschichte über den Mann, den ich angesprochen habe, ist es so. Er bekommt die Mindestpension, bezahlt eine Miete und Strom und es bleiben ihm zum Leben 180Euro im Monat.

Ein Ausflug in das Buddhistische Zentrum:


Immer wieder besuche ich das Buddhistische Zentrum hier in der Nähe meines Wohnortes.

Es ist immer wieder schön dort ein paar Stunden zu verbringen, die wunderschöne Gegend, die vielen Erinnerungen an schöne Stunden, Gespräche und Vorträge von den buddhistischen Mönchen, vertraute Gesichter wieder zu begegnen und Menschen, die mich inspirieren und berühren in ihrer Art und Weise.

Ein Ort, der mir bewusst macht, was uns Menschen ausmacht, wo ich Achtsamkeit und Dankbarkeit finde und Ruhe und Gelassenheit bekomme.

Eine kleine Geschichte möchte ich für euch aufschreiben.

Zwei Freunde gehen am Ufer entlang und beobachten das Wasser.
Schau dir mal die Fische im Wasser an, wie glücklich sie sind im Wasser!

Woher willst du das wissen, fragte der andere? 

Du bist doch kein Fisch und weißt so nicht, was Glück für einen Fisch bedeutet!

Und du bist nicht ich, sagte der andere.

Wie kannst du als behaupten, dass ich nicht weiß, ob Fische glücklich sind.

Ich liebe diese kleinen kurzen, weisen Geschichten, sie enthalten so viel Wahres und das Schöne daran ist, sie kommen für mich immer zum richtigen Augenblick.

Ich habe dabei an meine Begegnung auf dem Parkplatz gedacht, die mich so traurig und hilflos gemacht hat.


Ich wünsche meinen Lesern einen wunderschönen Monat Mai!




7 Kommentare

  1. Apfelblüten sind traumhaft schön. Sie wirken, als wären sie aus Porzellan hergestellt. Gestern bin ich unter einem blühenden Apfelbaum gewesen und habe durch die Zweige in den Himmel geschaut. Das war genau das Gefühl, welches man nur im Frühling hat.
    Traurig finde ich auch die Begebenheit mit dem Mann an der Mülltonne. Viele Menschen leben einfach nur von der Hand in den Mund. Einige wollen gar kein anderes Leben haben und wirken zufrieden. Reichtum macht nicht unbedingt glücklich.
    Glück kann viele Facetten haben und für mich ist der Aufenthalt in der Natur das größte Glück.
    Solch ein Buddhistisches Zentrum würde ich auch gerne besuchen, wenn eines in unserer Nähe wäre. Die Schönheit Deiner Aufnahme hat mich stark beeindruckt. Es ist für mich das perfekte Bild geworden.
    Ingrid, die Pfälzerin wünscht Dir einen schönen ersten Maisonntag.

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  2. Ohh, liebe Edith auch du hast die tollen Apfelblüten für den heutigen Mai-Post gewählt - ich liebe sie sehr !
    Und stimmt Mai der Name der Monate ohne "r" da darf man barfuss gehen und sich wieder draußen auf den Boden setzen :O)))
    Zufriedenheit ist für mich das wichtigste in meinem Leben, ich denke ich kann mehr als zufrieden sein. Man muss und kann nicht unbedingt das Leben anderer interprätieren, doch die Geschichte an der Mülltonne finde ich schon auch sehr traurig.
    Alles Liebe dir und herzliche Grüße
    Gabi

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  3. Wissen wir eigentlich, wie gut es uns geht liebe Edith?
    Wir haben alles, was wir brauchen und streben trotzdem immer noch mehr an, noch ein Kleid, noch eine Vase, und und und.
    Wie schön und gleichzeitig traurig, die Geschichte des Manns. Er hat alles was er braucht und ist auch noch zufrieden. Das sollte uns zu denken geben.
    Apfelblüten mag ich sehr, sie sehen so schön rustikal und knorrig aus.
    Und ja, jetzt beginnen die schönen Monate, ich genieße jeden Sonnenstrahl.
    Lieben Gruß
    Nicole

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  4. Hallo liebe Edith

    Wünsche dir ebenfalls einen guten Start in den Mai! Ich mag den Monat auch sehr, weil viel schönes wächst in Wiese, Garten und Feld. Die Tage werden auch länger hell sein!
    Die Armut gibt es auch hier bei uns in der Schweiz, meistens nicht immer sichtbar. Ich mag diese Menschen sehr, meistens sind sie zufriedener, als die, wo sich alles kaufen können!
    Herzlich lieben Gruss sendet dir Beatrix

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  5. Ein berührender und nachdenkenswerter Post, der uns bewusst macht, mit wie wenig Besitz ein Mensch glücklich und zufrieden sein kann...auch wenn er dafür Lebensmittel für den täglichen Bedarf aus dem Container nutzen muss. Ich versuche bewusst meine Anschaffungen mit Bedacht zu kaufen und vieles darf nach kurzer Überlegung da bleiben wo es angeboten wird.
    Hab eine gute erste Maiwoche - lieben Gruß von Marita

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  6. Liebe Edith,
    ja, die Apfelblüte genießen, auf Blumen und ins Wasser schauen, Barfuß laufen, auch wenn wir keine Kinder mehr sind, das Kleine schätzen, weil es eigentlich das Große ist und nicht wegsehen, wenn jemand Hilfe braucht. Das alles ist wichtig und gut und macht viel mit uns selbst.
    Alles Liebe
    Elisabeth

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  7. Mai.. ja.. als Kind durfte man da die dicken langen Strickstrümpfe ausziehen ;)

    wunderschön die Apfelblüten
    das sind Kostbarkeiten der Schöpfung ..
    der "Frühlingsgarten" mit den Bergen im Hintergrund ist traumhaft

    leider gibt es immer noch viel Armut und auch versteckte Armut
    es ist schon berührend wenn ein so offensichtlich armer Mensch sagt er hat alles was er braucht
    das führt uns unseren eigenen "Wohlstand" vor Augen
    und sollte uns zum Nachdenken bringen
    wie gut wir es haben

    liebe Grüße
    Rosi

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